Na Pali Coast - Hawai

Lawai International Center – 88 Schreine

Mittwoch, 28. Juli 2010

Wir sind zurzeit auf der Insel Kauai an der North Shore nahe Hanalei. Der Highway endet kurz hinter Hanalei an der Na Pali Coast. Hanalei ist auch bekannt aus dem Song von Peter, Paul & Mary: Puff the magic dragon. Am Sonntag wollten wir nach Kalaheo fahren um uns da die 88 Schreine des Lawai International Center anzuschauen. Kalaheo liegt nur wenige Meilen hinter der Na Pali Coast – da es hier aber absolut keine Straße über die Berge gibt, sind wir halt mehr oder weniger um die ganze Insel herumgefahren. Ohne zu wissen, was uns da erwartet.

1904 kamen die ersten Japaner als Gastarbeiter für die Zuckerrohrindustrie auf die hawaiianischen Inseln. Diese erste Generation errichtete auf einem Hügel in Kalaheo eine Nachbildung ihrer 88 heiligen Tempel aus Shikoku, Japan. Heute sind es die ältesten außerhalb von Japan existierenden buddhistischen Tempel.

Während des 2. Weltkrieges sind diese Schreine in Vergessenheit geraten und leider hat sich niemand mehr darum gekümmert. Seit einigen Jahren gibt es das Lawai International Center unter der Leitung von Lynn Muramoto. Und sie war es, die uns am Sonntag auf einer Wiese vor den Schreinen begrüßt hat. Üblicherweise muss man erst einmal zahlen um an einer Veranstaltung teilnehmen zu können. Hier wurden Tilo und ich mit einem köstlichen Ananas-Kuchen und frischem Jasmin Tee begrüßt. Wir waren nur eine kleine Gruppe von 6 Personen und Lynn verbreitete eine friedliche Stimmung. Sie erzählte uns die Geschichte der 88 Schreine.

Ihre Organisation hat sich vor über 10 Jahren den Schreinen angenommen. Sie wollten den Hügel und das Umland kaufen – aber der Eigentümer wollte dafür unglaubliche 6 Mio. $ haben. Eine für sie unmöglich zu erreichende Summe. Trotzdem haben sie sich voller Engagement daran gemacht, um das Geld zusammen zu bekommen. Sie lächelt, wenn sie erzählt, dass sie mehr als 10.000 Mango Törtchen gebacken und verkauft haben, um Geld aufzutreiben. Irgendwann nach Jahren hat Jemand von der Geschichte gehört und ihrer Organisation 250.000 $ gespendet. Mit diesem Geld und dem Geld von den Törtchen haben sie sich wieder an den Eigentümer gewandt. Dieser hat sich dann dazu „herabgelassen“ den Hügel für diese Summe zu verkaufen.

Seitdem arbeitet sie mit vielen Freiwilligen an der Wiederherstellung der Schreine und des Hügels. Lynn ist eine eher kleine Person mit einer leisen Stimme. Aber sie hat eine unglaubliche Ausdruckskraft. Sie lächelt und weint beinah, wenn sie erzählt, dass sie mit nur einem Löffel in der Hand die Arbeit begonnen haben. Aber sie ballt ihre Faust und bekräftigt, dass man seine Ideen in die Tat umsetzen muss, egal wie aussichtslos das Vorhaben auch sein mag.

Ihr Hügel nennt sich auch der Turtle Tempel (Schildkröten Tempel), da der Hügel den Rücken einer Schildkröte darstellt. Der Ausläufer stellt den Kopf und die beiden vorderen Beine dar. Leider ist das auf einem Bild nicht festzuhalten, da das Gelände zu groß ist. Sie präsentiert uns eine Zeichnung mit einem kleineren Tempel der hinter dem Kopf der Schildkröte sitzt. Wir können den Hügel sehen – aber der Tempel ist noch nicht da. Sie wurde gefragt, wann denn dieses Tempelgebäude einmal fertig sein soll? Sie schaut uns an – lächelt und sagt: aber er ist doch schon fertig. Ich trage das Vorhaben im Kopf!

Wir sind dann eine sehr lange Zeit barfuß auf dem Weg zwischen den kleinen Schreinen gegangen. Mit einem Bambusstock und jeder in seinen Gedanken versunken… vielleicht über seine eigenen Vorhaben?

Die 88 Schreine

Die 88 Schreine

Die 88 Schreine

Die 88 Schreine

Die 88 Schreine

Die 88 Schreine

Die 88 Schreine

Die 88 Schreine

Die 88 Schreine

Die 88 Schreine

Die 88 Schreine

Die 88 Schreine

Die 88 Schreine

Die 88 Schreine